Loslassen

Oft wird uns, wenn wir einen geliebten Menschen verloren haben: „Du musst loslassen!“ Was uns herzlich wenig nützt. Denn erstens wissen wir das bereits, und zweitens wissen wir nicht wie wir das machen sollen. Loslassen ist nicht eine Aufgabe des Verstandes oder des Willens, sondern des Herzens.

In der Feinstofftherapie zeigt sich immer wieder, dass wir alle als Kinder gelernt haben, Gefühle zu kontrollieren. Wir haben uns zum Beispiel hart gemacht, um zu intensive Gefühle oder Schmerzen nicht spüren zu müssen. Niemand will in der Schulklasse der einige sein, der immer noch bei der geringsten Kleinigkeit anfängt zu weinen. Wenn man es dann endlich geschafft hat, den Weinreflex zu unterdrücken, dann war das ein großer Erfolg.

In der Feinstofftherapie geht man den Weg, die Verhärtungen wieder aufzulösen. Denn es gibt einen anderen Weg mit Gefühlen umzugehen. Wenn man Gefühle als Energien erleben kann, die fließen wollen, ist schon sehr viel erreicht. Auch schmerzhafte Gefühle, die durch eine Traumatisierung verursacht wurden, sind nicht der Feind. Michael Ende beschreibt in „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ wie die beiden in der Wüste Gobi eine Begegnung mit einem Riesen haben. Man hatte sie schon vorher gewarnt, dass in der Gegend Riesen hausen würden und dass sie gefährlich wären.